Demo am Weltwassertag zum Wassertorplatz

Dienstag, 19. März 2013
Pressemitteilung von:

Wasser ist Leben, Wasser ist ein Menschenrecht! „Water Grabbing“ hier und überall stoppen! Unsere menschlichen Grundbedürfnisse wollen wir laut, bunt und friedlich einfordern und veranstalten eine bundesweite Demonstration am 22.03.20123, dem Weltwassertag. Start ist um 15:00 Uhr auf dem Dorothea-Schlegel-Platz, Ende um 18:00 Uhr auf dem Wassertorplatz.

Unter dem Motto #LassLaufen rufen Viva con Agua de Sankt Pauli e.V., German Toilet Organization e.V., Ingenieure ohne Grenzen e.V. und die UNICEF-Arbeitsgruppe Berlin dazu auf, gemeinsam einen Demonstrationsweg von ca. 6 km zu Fuß zurückzulegen. Dabei steht #LassLaufen symbolisch für die durchschnittliche Entfernung, die Menschen in Entwicklungsländern zur nächsten Wasserstelle zurücklegen müssen. Im Juli 2010 bestätigte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser und einer sanitären Grundversorgung als Menschenrecht – doch dieses ist nicht einklagbar und existiert damit faktisch nur auf dem Papier. Weltweite Realität ist: 783 Millionen Menschen haben immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, sogar ca. 2,5 Mrd. Menschen verfügen über keine sanitäre Grundversorgung. Und die Gegenspieler sind mächtig: Immer wieder versuchen multinationale Konzerne, die Wasserversorgung in Entwicklungsländern an sich zu reißen.

In den Ländern des Südens wird Wasserprivatisierung häufig auf radikale Weise durchgesetzt: Denn hinter dem so genannten "Land Grabbing" steht auch "Water Grabbing". Was bedeutet das: Private Investoren und Staaten wie China oder die Golfstaaten sichern sich Millionen von Hektar Ackerland in Entwicklungsländern ("Land Grabbing"). Der wohl wichtigste Grund, sich langfristig Landrechte zu sichern, ist das Wasser. Nur bewässerbares Land ist für die industrielle Landwirtschaft brauchbar. Ohne die mit dem Land verknüpften Wasserrechte sind Investitionen in Land uninteressant.

Sehr häufig wird den Bewohnern der Länder des Südens das Wasser sprichwörtlich abgegraben („Water Grabbing“) und es kommt zu Menschenrechtsverletzungen. Ganz konkret gibt es Fälle, in denen die ortsansässige Bevölkerung für den Anbau ihrer Nahrungsmittel neues Land suchen muss, weil sie ihr Land nicht mehr ausreichend bewässern kann. Denn: Die neuen Landbesitzer besitzen auch die Rechte über Flüsse, Bäche und das Grundwasser. Das Wasservorkommen wird ohne Einschränkungen für landwirtschaftliche Großprojekte verwendet. Das regelmäßige Abpumpen von Wasser für die industrielle Landwirtschaft entzieht benachbarten Kleinbäuerinnen und Bauern ihre Grundlage zum Leben. Auch Europa steht vor neuen Herausforderungen. Die zunehmende Urbanisierung von Großstädten überfordert die existierende Wasserversorgung und wirft neue Fragen auf. Die Antwort der Politik in Zeiten von knappen Budgets der öffentlichen Hand ist dabei oftmals ähnlicher Natur: So treibt die EU-Kommission aktuell gezielt die europaweite Privatisierung der Wasserversorgung voran.

Viva con Agua de Sankt Pauli

 

Weltwassertag 2013 - Wassertorplatz

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