Friedrichshain: Neues Milieuschutzgebiet rund um die Weberwiese

Mittwoch, 25. Februar 2015
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat in seiner letzten Sitzung ein neues Erhaltungsgebiet „Weberwiese“ beschlossen. Das Erhaltungsgebiet umfasst den Bereich nördlich der Karl-Marx-Allee und südlich von der Rüdersdorfer Straße, Wedekindstraße, Am Comeniusplatz, Grünberger Straße, sowie östlich der Lasdehner Straße und westlich der Straße der Pariser Kommune.

Der Bezirksstadtrat für Planen, Bauen und Umwelt, Hans Panhoff, hatte in Gesprächen mit Anwohnern die große Sorge von Mieterinnen und Mietern gehört, dass die zum großen Teil unsanierten Wohnungen aus den 50er Jahren womöglich durch Luxussanierungen aufgewertet und für die angestammte Bevölkerung dadurch nicht mehr bezahlbar sein könnten. Zudem besteht nach Ansicht des Stadtrates die unmittelbare Gefahr, dass private Groß-Investoren aus dem Immobilienbereich versuchen könnten, die Miet-Wohnungen zu Eigentumswohnungen umzuwandeln.

Hans Panhoff: „Wir haben auf Bitte der Bevölkerung das Anliegen sorgfältig geprüft und uns dazu entschieden, das Areal als Milieuschutzgebiet auszuweisen. In diesem Gebiet lebt eine für den Bezirk überdurchschnittlich hohe Zahl von älteren Menschen. Durch unsere nun getroffene Maßnahme gewinnen die Familien und älteren Menschen die Sicherheit, dass sie in ihrem angestammten Umfeld wohnen bleiben können.“

Die Maßnahme des Bezirksamts wird dem zuständigen Ausschuss der Bezirksverordnetenversammlung sehr zeitnah vorgelegt. Im Anschluss daran wird die Ausweisung als Milieuschutzgebiet im Amtsblatt veröffentlicht. Das hat zur Folge, dass Luxussanierungen, etwa durch eine Grundriss-Veränderung der Wohnungen oder den Einbau eines zweiten Bades und Verwendung von Materialien wie Marmor, für dieses Gebiet nicht mehr zulässig sind.

Die nun erfolgte Maßnahme habe einen weiteren Effekt, sagt Stadtrat Panhoff: „Wir möchten mit unserem Beschluss auch die städtebauliche Eigenart des Gebiets erhalten und für die Zukunft schützen. Viele Gebäude in diesem von rund 5400 Menschen – darunter 1000 Rentner - bewohnten Gebiet stammen aus der Nachkriegszeit und wurden im Rahmen der Neubebauung der damaligen Stalin-Alllee  errichtet. Viele von ihnen weisen Merkmale der denkmalgeschützten Bauten an der heutigen Karl-Marx-Allee auf, die zwischen 1950 und 1955 errichtet wurden. Die dort entstandene städtebauliche Struktur und die Gebäude möchten wir unbedingt erhalten.“

Insgesamt gesehen ist das Areal „Weberwiese“ im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg das neunte Erhaltungsgebiet.


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