Kreuzberg: Kein Google Campus im alten Umspannwerk

Mittwoch, 24. Oktober 2018
Pressemitteilung von: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Die heutige Mitteilung von Google stellt einen Wendepunkt in der kontroversen Debatte um den geplanten Google Campus dar. Es wurde mitgeteilt, dass anstelle des Google Campus im Umspannwerk ein Haus für soziales Engagement entstehen soll. Google will die inhaltliche Gestaltung und Organisation an betterplace und KARUNA übergeben.

Das Bezirksamt hatte das Projekt im Genehmigungsverfahren kritisch begleitet und einige Änderungen des Nutzungskonzeptes erwirkt. Statt des beantragten Coworking-Bereichs wurde ein offener Begegnungs- und Cafébereich genehmigt. Die Öffnungszeiten wurden nachbarschaftsverträglicher gestaltet. Die drohende Versagung der Baugenehmigung hatte international für Schlagzeilen gesorgt.

Darüber hinaus wurde in Gesprächen zwischen Baustadtrat Florian Schmidt und Google deutlich gemacht, dass ein Start-Up-Campus nicht den dringenden gewerblichen und soziokulturellen Bedarfen der Nachbarschaft entspricht, sondern diese durch Aufwertung und Branding eher unter Druck setzte. Vorgeschlagen wurde, dass Google sich bei der Zurverfügungstellung von bezahlbaren Räumen engagiert und dies im Dialog mit der Nachbarschaft zu konzipieren sei.

Bezirksstadtrat Florian Schmidt erklärt: „Mit der Entscheidung von Google ein unabhängiges Haus für soziales Engagement zu ermöglichen ist Google auf die Forderungen von Politik und Nachbarschaft eingegangen. Ich begrüße diesen Schritt und hoffe, dass andere große und mittlere Unternehmen diesem Beispiel folgen. Für Friedrichshain-Kreuzberg sind gemeinwohlorientierte private Initiativen von großer Bedeutung. Wir werden das Projekt begleiten und uns weiterhin für die sozialräumliche Verträglichkeit von Immobilienentwicklungen einsetzen. Dies werden wir in Zukunft auch mit Unterstützung einer bezirklichen Beauftragten für gemeinwohlorientierte Immobilienentwicklung tun. Die Stelle wird noch 2018 eingerichtet.“


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